Was Corona für den (digitalen) Arbeitsschutz bedeutet

Die Digitalisierung hat sämtliche gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche längst erfasst. Insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie intensiviert sich die Diskussion um die Potenziale und Umsetzungsmöglichkeiten von digitalen Lösungen für die Arbeitswelt – nicht zuletzt aufgrund punktueller Kontaktbeschränkungen sowie Home-Office-Konzepten. Für Unternehmen bedeutet das, neue Konzepte für bestehende Arbeitsprozesse und -routinen zu entwickeln.
Im Fokus steht dabei zunehmend der systematische Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie das Compliance Management: Einerseits müssen die Beschäftigten über aktuelle Hygienevorschriften und Pandemie-Maßnahmen unterwiesen werden; andererseits gilt es, die bereits erfolgreich etablierten Maßnahmen weiterhin zu organisieren und durchzuführen. Unternehmen suchen zunehmend nach Software-Lösungen, um die Vielzahl an Aufgaben digital und wenn möglich cloudbasiert zu bewältigen.
Interessanterweise ist der Digitalisierungstrend im Arbeitsschutz nicht erst seit der Corona-Pandemie zu beobachten. Eine Umfrage von Deloitte aus 2018 unter Compliance Managern hat ergeben, dass die digitale Transformation die größte Herausforderung für die Compliance-Funktion in Unternehmen darstellt. Gleichzeitig werden die Datenbeschaffenheit (u. a. Transparenz, Verfügbarkeit, Integrität) und damit die Compliance-Tätigkeit gefördert. Insbesondere Cloud-Lösungen stehen hier hoch im Kurs, da sie orts- und zeitunabhängiges Abarbeiten von Aufgaben ermöglichen (The Future of Compliance: Herausforderungen und Trends, 2018).
Was ist die Cloud?
Der zunächst ominöse Cloud-Begriff beschreibt das Auslagern von zuvor lokalen Anwendungen, Daten und Diensten in das Internet. Fünf Charakteristiken sind entscheidend (National Institute of Standards and Technology, 2011):
Was zunächst kryptisch klingt, bedeutet einfach übersetzt: Daten und Informationen werden zentral in einem System abgelegt und gepflegt, sämtliche Aufgaben können dadurch auf digitalem Wege zugewiesen werden. Das System wird dabei von einem externen Anbieter angeboten und gewartet. Die Cloud ist im Prinzip mit einem Taxi vergleichbar: Während sich der Autobesitzer eigenständig um die Pflege seines Gefährts kümmern muss, ist bei einer Taxifahrt nur der Preis für die eigentliche Fahrt zu begleichen. Der Kunde mietet, anstatt zu kaufen. Wie genau funktioniert denn nun eine cloudbasierte Software-Lösung im alltäglichen Arbeitsschutz?
Anwendungsszenario elektronische Unterweisung
Mitarbeiterunterweisungen gehören zu den grundlegenden Unternehmerpflichten, wobei zunächst nicht festgelegt ist, in welcher Form die Unterweisung stattzufinden hat. Während vor Jahren die klassische Präsenzunterweisung dominierte, gehört die elektronische Unterweisung in vielen Unternehmen mittlerweile zum Standardrepertoire.
Der Unterweisungsprozess ist dabei denkbar einfach: Die Verantwortlichen erstellen einen Schulungskatalog und hinterlegen die (zumeist unternehmensinternen) Inhalte in digitaler Form (bspw. PowerPoint oder HTML 5) im System. Anschließend werden die Beschäftigten als Nutzer angelegt und idealerweise in verschiedene Gruppen segmentiert (bspw. Standorte, Abteilungen, Tätigkeitsfelder). Die anstehenden Unterweisungen lassen sich nun via Mausklick an vorher gefilterte Nutzergruppen zuweisen. Diese arbeiten die ihnen zugewiesenen Inhalte in einem vorgegebenen Zeitraum ab.
Sind der Schulungskatalog und die Nutzergruppen erstmal angelegt, können auch entsprechende Automatismen angelegt werden, u. a. für die Zuweisung von regelmäßig wiederkehrenden Unterweisungen sowie die Nachweisgenerierung. Weitere Vorteile sind die bessere Konzentration der Beschäftigten beim Abarbeiten der Unterweisungen und die Sicherstellung des Lernerfolges durch optionale Verständniskontrollen. In jedem Falle führt der Einsatz cloudbasierter Unterweisungssysteme zu einer spürbaren Entlastung sowohl bei den Organisatoren als auch bei den Beschäftigten. Insbesondere im Corona-Jahr 2020 hat sich gezeigt, dass die elektronische Unterweisung mehr als nur eine Ergänzung zur klassischen Präsenzunterweisung ist.
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Dr. Valentin Belentschikow
Dr. Valentin Belentschikow ist Marketing-Leiter und Content Manager bei der domeba distribution GmbH. Themenschwerpunkte des promovierten Kommunikationswissenschaftlers sind u. a. Corporate Social Responsibility sowie Corporate Compliance.

Dr. Valentin Belentschikow
Dr. Valentin Belentschikow ist Marketing-Leiter und Content Manager bei der domeba distribution GmbH. Themenschwerpunkte des promovierten Kommunikationswissenschaftlers sind u. a. Corporate Social Responsibility sowie Corporate Compliance.